Sonntag, 13. Februar 2011

Der Kornbühl mit der Salmendinger Kapelle


Ein fast perfekter Hügel, der der Hochfläche der Schwäbischen Alb aufgesetzt ist und die wohl schönstgelegene Kapelle der Schwäbischen Alb: Das macht den Kornbühl bei Burladingen-Salmendingen zu einer der Top-Sehenswürdigkeiten der gesamten Schwäbischen Alb.

Der 887 Meter ü NN hohe Kornbühl ist geologisch gesehen ein Zeugenberg. Zeugenberge gibt es nicht nur vor dem Albtrauf (z.B. Achalm, Zollerberg, Ipf), sondern auch auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb. Die Spitze des Kornbühl besteht aus Weißjura Delta, die Hänge aus Weißjura Gamma. Die umgebende Hochfläche, das sogenannte Heufeld, ist aus Weißjura Beta aufgebaut. Früher einmal erstreckten sich die Weißjura Delta - Schichten viel weiter nach Nordwesten. Heute ist nur noch ein Inselberg, der Kornbühl übriggeblieben. Aus Richtung Nordwesten gesehen ist der Kornbühl der erste Vorbote der sogenannten Kuppenalb. Weiter südöstlich, wo mehr Weißjura-Delta-Gestein übrig geblieben ist, wird die Hochfläche der Schwäbischen Alb dann immer hügeliger (kuppiger).

Ein Teil des Reizes, den der Kornbühl auf die Besucher ausübt, ist der Gegensatz zwischen der Hochfläche aus Weißjura Beta in der Umgebung des Hügels und dem Hügel selbst. Auf der Hochfläche wird Ackerbau betrieben. Im Gegensatz dazu konnte sich auf dem Kornbühl eine für die Kulturlandschaft der Schwäbischen Alb der vergangenen Jahrhunderte typische Wiesen- und Heidelandschaft erhalten mit Sträuchern, Wacholderbüschen und Solitärbäumen.


Im Jahr 1983 wurde das 11,6 Hektar große Naturschutzgebiet Kornbühl ausgewiesen, das die gesamte Kuppe des Kornbühl umfasst. Dieses Gebiet gilt als Trittstein für viele seltene Tier- und Pflanzenarten, die auf den agrarwirtschaftlich genutzten Flächen der Umgebung keine Überlebenschancen mehr hätten. Die Artenvielfalt wird noch dadurch erhöht, dass sich die Hänge des Kornbühls nach allen Himmelsrichtungen hin erstrecken. Das Naturschutzgebiet muss regelmäßig beweidet bzw. vom nachwachsenden Gestrüpp befreit werden. Sonst würde es seine Wertigkeit für den Naturschutz verlieren.

Am Fuße des Kornbühl im Verlauf der Kreisstraße K 7161 zwischen Burladingen - Salmendingen und Burladingen - Ringingen befindet sich ein Wanderparkplatz. Von dort sind es 600 Meter Weglänge und 80 Meter Höhenunterschied auf bequemem, im Winter teilweise vereistem Weg bis zum Gipfel. Die Umrundung des Kornbühl auf dem Kornbühl-Rundweg ist ca. 1,7 Kilometer ab / bis Parkplatz. Der Ernst-Vogel-Weg auf halber Höhe des Kornbühl ist ca. 1,2 Kilometer ab / bis Parkplatz.

Im Post vom 01.03.2011 in diesem Blog ist die Rundsicht vom Gipfel des Kornbühl das Thema.

Hier gibt es eine Übersicht über die Naturschutzgebiete im Zollernalbkreis. Von dort aus werden alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Naturschutzgebieten im Zollernalbkreis beschäftigen, verlinkt.    

Der Kornbühl bei Burladingen-Salmendingen, gesehen aus Richtung Osten
Die Kapelle auf dem Kornbühl ist ein wichtiges Pilgerziel. Ein Stationenweg mit Bildstöcken führt hinauf zur Kapelle auf dem Gipfel des Kornbühl.
Direkt auf dem Gipfel des Kornbühl steht die Wallfahrtskapelle St. Anna, auch Salmendinger Kapelle genannt.
Diese Statue erinnert an den Standort der Hütte der Kornbühl-Klausner. Bis zum Jahr 1850 war hier ständig ein Betreuer für die Kapelle und die Wallfahrt anwesend.
Auf halber Höhe führt der Ernst-Vogel-Weg rund um den Kornbühl durch eine schöne Wacholderlandschaft.
Der Kornbühl-Rundweg verläuft am Fuß des Kornbühl.
Der Hügel des Kornbühl ist Naturschutzgebiet.
  

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