
 
191,65 Hektar ist das Naturschutzgebiet Greuthau 
groß. Hier wird eine Schwäbische Alb geschützt, wie sie vor hundert 
Jahren noch Standard war: eine parkartige Landschaft mit Magerwiesen, 
Wacholderheiden und Wäldern. Der Greuthau ist das zweitgrößte 
Naturschutzgebiet im Landkreis Reutlingen.
Schon im Namen 
Greuthau kommt diese mosaikartige Landschaft zum Ausdruck. Die Silbe 
Greut bezieht sich auf das Roden von Waldstücken mit dem Ziel, die 
Flächen für die Viehweide oder den Ackerbau zu nutzen. Dieser Wortstamm 
kommt tausendfach als Flurname vor (Reute, Neugereut usw.). Die Silbe 
Hau bezeichnet ein Waldstück. Auch dieser Wortstamm findet sich oft in 
Flurnamen von Wäldern.
Auffallend viele Solitärbäume befinden 
sich im Schutzgebiet. Diese Bäume wie überhaupt die ganze Gegend 
erinnern ein wenig an die Landschaft, wie sie in Modelleisenbahnanlagen 
oft zu sehen ist. Und tatsächlich: wie der Greuthau ein Stück heile Welt
 der Schwäbischen Alb ist, wird auch bei Modelleisenbahnen oft versucht,
 ein Stück heile Welt nachzubilden - heile Welt im dem Sinne, wie die 
Kulturlandschaft in Deutschland im 19. und in der ersten Hälfte des 20. 
Jahrhunderts ausgesehen hat.
Das Naturschutzgebiet Greuthau 
befindet sich auf der Hochfläche der Mittleren Alb in der Gemeinde 
Lichtenstein. Mit dem Auto fährt man von Reutlingen kommend auf der B 
312 nach Süden bis auf die Hochfläche der Schwäbischen Alb. Auf der 
Hochfläche biegt man bei der ersten Kreisverkehrsanlage nach rechts ab 
in Richtung Sonnenbühl. Nun befindet man sich bereits im 
Naturschutzgebiet. Nach einiger Zeit biegt nach rechts die Stichstraße 
zum Schloss Lichtenstein ab. Diese Abzweigung benutzt man nicht, sondern
 fährt ca. 150 Meter hinter der Abzweigung nach links auf den 
ausgeschilderten Parkplatz. Vom Parkplatz führt ein Fahrweg rechtwinklig
 zur Straße in das Naturschutzgebiet hinein.
Im Naturschutzgebiet
 hat man möglicherweise Orientierungsprobleme, sofern man nicht eine 
topographische Karte dabeihat. Denn es gibt leider keinerlei 
Informationen für die Besucher des Gebiets. Es gibt verschiedene 
Rundwandermöglichkeiten. Man folgt dem Fahrweg bis zum Ende des 
Naturschutzgebiets (durch Schild kenntlich gemacht). Dort biegt man nach
 links auf einen anderen Fahrweg ab. Diesen Fahrweg verlässt man jedoch 
nach ca. 150 Meter wieder nach halblinks und folgt nun einem Grasweg. 
Der Grasweg steigt langsam an und führt durch Wald und über Wiesen bis 
zum höchsten Punkt des Gebiets. Von dort kann man wieder nach links auf 
einen Grasweg abbiegen und auf mehreren Wegvarianten zum Ausgangspunkt 
zurückkehren.
Einen längeren Rundweg kann man gehen, wenn man vom
 höchsten Punkt dem jetzt immer deutlicher werdenden Weg halbrechts 
weiterfolgt. Später überquert man die Landstraße, auf der man 
möglicherweise von der Kreisverkehrsanlage her schon gefahren ist, auf 
einer Fußgängerbrücke. Dahinter hält man sich rechts und erreicht bald 
die Häusergruppe Traifelberg mit Skilift. Dort folgt man dem Schwäbische
 Alb-Nordrandweg (Markierung rotes Dreieck) und steigt langsam an. 
Später erreicht man wieder die schon bekannte Landstraße und folgt auf 
Wegen im Wald dem Straßenverlauf bis zum Parkplatz.
Mit dem Bus 
kann man von Reutlingen bis zur Haltestelle Lichtenstein Traifelberg 
fahren und von dort aus in das Naturschutzgebiet gehen.
Weitere Informationen 
  
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| Die Kombination von Bäumen und Farben im Naturschutzgebiet Greuthau ist parkartig. | 
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| Maulwürfe setzen Tupfer in die Wiesen. | 
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| Ein strukturierter Waldrand, wie er schöner nicht sein könnte. | 
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| Diese parkartigen Landschaften der Schwäbischen Alb könnten ohne die Schafbeweidung nicht fortbestehen. | 
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| Eine Einsenkung im Boden, der Ansatz zu einer Doline, ist typisch für die Schwäbische Alb und deren karstigen Untergrund. | 
 
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