Freitag, 9. April 2010

Renaturierung der Erms in Metzingen


Mit einem Kostenaufwand von insgesamt 300.000 Euro hat das Regierungspräsidium Tübingen in den vergangenen Monaten drei Renaturierungsmaßnahmen an der Erms in Metzingen umgesetzt. Die Maßnahmen wurden am 19. März 2010 der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein Besuch der Örtlichkeiten ist lohnend, wenn man zufällig in Metzingen oder in der Nähe ist.

Die Erms ist ein wichtiger und bekannter Fluss der Nordseite der Schwäbischen Alb. Die Erms hat ein großes Tal in die Albtafel eingeschnitten. Die Quelle der Erms befindet sich südlich von Seeburg. Der Fluss fließt im weiteren Verlauf durch Bad Urach. Bei Metzingen verlässt die Erms die Schwäbische Alb und tritt in das Albvorland ein. Bei Neckartenzlingen schließlich mündet die Erms in den Neckar. 

Die drei Erms-Renaturierungsmaßnahmen in Metzingen befinden sich entlang der Ulmer Straße beim Lindenplatz, entlang der Mühlwiesenstraße sowie beim Freibad Metzingen. Für einen kleinen Rundgang zu den drei Maßnahmen ist der Lindenplatz der beste Ausgangspunkt. Ist man während der Ladenöffnungszeiten am Lindenplatz, wird man unzählige Passanten mit Einkaufstaschen aller möglichen Labels antreffen. Metzingen ist schließlich die wohl bekannteste Outlet-Verkaufsstätte Deutschlands. Die Erms fließt direkt beim Lindenplatz vorbei. Der Lindenplatz und seine Umgebung sind in einem fortwährenden Umgestaltungsprozess begriffen. Kommt man im Abstand von zum Beispiel zwei Jahren immer wieder nach Metzingen, wird man die Stadt immer wieder anders vorfinden.


Vom Lindenplatz kann man von einer der Ermsbrücken auf den Fluss schauen. Man folgt dem Fluss in Richtung Süden entlang der Ulmer Straße und kann hierbei das naturnah umgestaltete Ermsufer betrachten. Der Fußweg zwischen der Ulmer Straße und der Erms war im April 2010 noch geschlossen. Es ist jedoch zu erwarten, dass dieser Weg bald geöffnet wird. 

Man geht nun zum Lindenplatz zurück, wendet sich nach links und verlässt den Platz über die Mühlwiesenstraße. Diese Straße führt an einem Friedhof vorbei. Bald darauf kann man eine weitere Renaturierungsmaßnahme sehen.

Man folgt nun der Mühlwiesenstraße weiter flussaufwärts und unterquert die Bahnlinie Metzingen - Reutlingen. Dahinter überquert man die Auchtertstraße mit Hilfe einer Fußgänger-Lichtsignalanlage. Ein Fußweg führt dahinter geradeaus weiter (Beschilderung Freibad). Bald erreicht man die größte und beeindruckendste der drei Renaturierungsmaßnahmen.

Man kann von der neuen rauhen Rampe aus der Erms noch weiter flussaufwärts folgen. Leider hat sich direkt am oberen Ende der rauhen Rampe ein Fabrikneubau direkt bis an das Ermsufer breitgemacht. Somit muss man auf einem neuen Geh- und Radweg einen Umweg um das neue Fabrikgebäude machen. Dahinter kommt man wieder in die Nähe des Ermsufers. Für den Rückweg zum Lindenplatz wählt man denselben Weg wie der Hinweg.

Die Renaturierung und Durchgängigmachung der Fließgewässer ist ein zur Zeit in der EU aktuelles Thema. Denn die Wasserrahmenrichtlinie der EU verpflichtet die Mitgliedstaaten, den guten ökologischen Zustand der Flüsse zu sichern oder wiederherzustellen. Auch bei den Flüssen der Schwäbischen Alb haben die zuständigen Behörden bereits viele Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt. Weitere Maßnahmen werden in den nächsten Jahren noch folgen.

Weitere Informationen
Metzingen - eine Stadt im Biosphärengebiet Schwäbische Alb im Post vom 07.09.2019   

Eine Tafel informiert bei der größten der drei Erms-Renaturierungsmaßnahmen beim Freibad Metzingen über die Arbeiten sowie den Vorher- und Nachherzustand.

Das Ermsufer wurde im Abschnitt südlich des Lindenplatzes im Verlauf der Ulmer Straße umgestaltet. Links der Straße befindet sich ein ganz neues Parkhaus, rechts des Flusses sind die Gebäude einer alten schwäbischen Fabrik. Wer weiß, wie es in zwei Jahren hier aussehen wird? 
Entlang der Mühlwiesenstraße in Metzingen wurde eine Staustufe der Erms durch eine sogenannte Rauhe Rampe ersetzt. Die rauhe Rampe ermöglicht es den Fischen und sonstigen Kleinlebewesen, flussaufwärts zu wandern.
An Stelle einer 5 Meter hohen Staumauer wurde im Verlauf der Erms beim Freibad Metzingen eine 100 Meter lange Rauhe Rampe angelegt. Das Wasser schäumt beeindruckend. Man meint, im Gebirge zu sein.
Am oberen Ende der Rauhen Rampe befindet sich die Ausleitung des Ermskanals. Über die Rauhe Rampe fließt somit nur ein Teil des Ermswassers.
Einige Meter flussaufwärts kann man die Erms mit ihrer vollen Wassermenge erleben.

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