Dienstag, 29. Juni 2010

Die Uracher Höllenlöcher


Bei den Uracher Höllenlöchern am Albtrauf auf der rechten Seite des Ermstals östlich über Bad Urach löst sich ein Teil der Albhochfläche langsam ab. 

Auf beiden Seiten des Ermstals gibt es Stellen an der Traufkante der Schwäbischen Alb, an denen sich Gesteinspakete von der Hochfläche abspalten und langsam ins Tal rutschen. Zwischen der an Ort und Stelle verbleibenden Hochfläche und den langsam rutschenden Schichten bilden sich Lücken, die man in der Umgebung des Ermstals als Höllenlöcher bezeichnet. Die Dettinger Höllenlöcher befinden sich links (westlich) des Ermstals, die Uracher Höllenlöcher, um die es in diesem Post geht, sind rechts (östlich) des Ermstals.

Das Naturphänomen der Höllenlöcher bildet sich nur unter bestimmten Voraussetzungen. Dazu gehören:
1. Es müssen durch tektonische Hebungsvorgänge bereits Risse und Klüfte im Gestein vorgebildet sein.
2. Es muss eine harte Gesteinsschicht über einer weicheren rutschigen Gesteinsschicht lagern.
3. Die Punkte 1. und 2. müssen am Albtrauf, also am Rand der Albhochfläche vorhanden sein.

Bei den Uracher Höllenlöchern haben die entstandenen Spalten bereits eine Tiefe von bis zu 10 Metern und eine Breite von 6 bis 68 Metern. Es ist nicht ausgeschlossen, dass irgendwann in der Zukunft die eine oder andere sich abspaltende Gesteinsscholle kopfüber in die Tiefe rollt.

Bis vor kurzem konnte man auf Steigspuren in die Zwischenräume zwischen den auseinanderdriftenden Gesteinsschollen absteigen. Das Gebiet der Uracher Höllenlöcher ist nun jedoch innerhalb der Kernzone Nägelesfelsen - Eichalde des Biosphärengebiets Schwäbische Alb gelegen. Das hat zur Folge, dass das Betreten des Gebiets nun nicht mehr gestattet ist. Erlaubt ist nur noch der offizielle, bezeichnete Wanderweg am Albtrauf und am Rand der Höllenlöcher entlang. 

Von diesem Wanderweg bieten sich jedoch ausreichend interessante Blicke auf das Gelände und hinab in die eigentlichen Höllenlöcher. Das in diesem Post vorhandene Bildmaterial ist ebenfalls nur vom Wanderweg aus geschossen worden.

Am bequemsten und ohne großen Höhenunterschied erreicht man die Uracher Höllenlöcher vom Ort Hülben aus, der auf der Albhochfläche liegt. Vom Parkplatz bei der Kläranlage geht man ca. 1 Kilometer bis zum Albtrauf und wendet sich dort nach rechts bis zu den Höllenlöchern. Man geht entweder auf demselben Weg zurück oder man unternimmt eine kleine Rundtour und folgt dem Albtrauf nach Norden bis zum Aussichtspunkt Buckleter Kapf und geht von dort aus nach Hülben zurück.

Das Ermstal mit Bad Urach ist eine der Top-Regionen der Schwäbischen Alb. Hier gibt es eine Übersicht über das Ermstal mit Bad Urach. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit dieser Region befassen, verlinkt.

Die Uracher Höllenlöcher befinden sich am Rand der Kernzone Nägelesfelsen-Eichhalde des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Hier gibt es eine Übersicht über die Kernzone Nägelesfelsen-Eichhalde. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit dieser Kernzone befassen, verlinkt.

Südlich der Uracher Höllenlöcher befindet sich am Albtrauf ein tiefes Loch, das aus Sicherheitsgründen rundum mit einem Geländer versehen ist.
Die bei den Uracher Höllenlöchern entstandenen Kllüfte sind teilweise bereits wieder mit nachrutschendem Geröll bzw. mit Humus aufgefüllt.

Blick vom Wanderweg am Albtrauf in die bis zu 10 Meter tiefen Uracher Höllenlöcher
Die Felspakete bei den Uracher Höllenlöchern lösen sich ganz langsam von der Hochfläche der Alb ab und werden irgendwann in die Tiefe stürzen.

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