Auf großen Teilen der Trasse der ehemaligen Heubergbahn verläuft heute ein Fuß- und Radweg. Eine Wanderung auf den Spuren der ehemaligen Heubergbahn ist ein kurzweiliges Vergnügen.
Es gibt nicht nur Relikte der ehemaligen Bahn zu sehen. Der Weg führt auch durch eine schöne und teilweise topographisch anspruchsvolle Landschaft der Schwäbischen Alb. Im heutigen Post in diesem Blog wird eine kleine Wanderung auf dem Abschnitt von Spaichingen bis nach Denkingen der ehemaligen Heubergbahn vorgeschlagen. Der Weg entlang der ehemaligen Bahntrasse hat eine einfache Länge von 3,8 Kilometern und verläuft auf großteils ebenen, gut gehbaren Kieswegen.
Zunächst aber noch einige allgemeine Infos. Der Bereich der Südwestalb zwischen dem Donautal im Süden, dem Talzug Schmeie - Eyach im Osten und Nordosten, dem Talzug Faulenbach - Prim im Westen und dem Albtrauf im Nordwesten wird als Großer Heuberg bezeichnet. Es gibt auch einen Kleinen Heuberg, das ist die Keuperlandschaft nördlich des Großen Heuberg zwischen dem Neckartal und dem Albtrauf.
Die Heubergbahn führte von Spaichingen hinauf auf die Schwäbische Alb, den Großen Heuberg. Allerdings endete die Bahn nicht auf der eigentlichen Albhochfläche, sondern auf halber Höhenlage im Unteren Bäratal, einem Seitental der Donau. Die Heubergbahn verlief von Spaichingen über Gosheim bis nach Reichenbach am Heuberg, ihre Länge war 17,7 Kilometer. In Betrieb war die Heubergbahn von 1928 bis 1966. Eine Reihe von Gründen führte zur Betriebsaufgabe. Dazu gehörten die teilweise periphere Lage der Bahnhöfe, die schwierige Geologie des Geländes mit immer wieder auftretenden Rutschungen und die Konkurrenz des Straßenverkehrs.
Der Abschnitt von Spaichingen bis nach Denkingen ist topographisch noch vergleichsweise harmlos, ganz im Gegensatz zum Abschnitt zwischen Denkingen und Gosheim, der über mehrere Viadukte, durch einen Tunnel und über zu Rutschungen neigende Hänge führt. Der zweite Abschnitt ist später einmal in diesem Blog an der Reihe.
Die kleine Wanderung von Spaichingen nach Denkingen auf der Trasse der ehemaligen Heubergbahn beginnt nicht am Bahnhof von Spaichingen, sondern an der Einmündung Dreifaltigkeitsbergstraße / Heubergstraße. Vom Bahnhof gelangt man dorthin wie folgt: man geht entlang der Bahnhofstraße nach Norden bis zur Hauptstraße, biegt nach rechts in die Hauptstraße ab und dann nach links in die Dreifaltigkeitsbergstraße. Sie führt leicht bergauf. Dort wo nach links die Heubergstraße abzweigt, kreuzte früher die Heubergbahn. Und dort befinden sich heute Informationstafeln zur Heubergbahn und zum heutigen Weg auf der Bahntrasse. Die Entfernung vom Bahnhof Spaichingen bis zur Heubergstraße ist ziemlich genau ein Kilometer.
Nach
einiger Zeit erreicht man den Ortsrand von Denkingen. Dort trifft man
erneut auf Informationstafeln zur ehemaligen Heubergbahn. Zu Denkingen
wird hier erläutert, dass der am Ortsrand oberhalb des Orts Denkingen
befindliche ehemalige Bahnhof von den Fahrgästen aus Denkingen jedes Mal
einen anstrengenden Anstieg vom Ort her erforderte. Als später der
Autobusverkehr begann, wurden deshalb viele Denkinger nur allzu gern der
Bahn untreu. Der Bus hielt mitten im Ort. Ob sich die Fahrgäste heute
anders verhielten, sei einmal dahingestellt. Zumindest wäre dieses
Problem zu bedenken, wenn man - wie manchmal gefordert - die Heubergbahn
als Teil des inzwischen in der Nachbarschaft verkehrenden "Ringzugs"
wieder in Betrieb nehmen wollte.
Die
Straße, durch die man im Verlauf der Trasse der ehemaligen Heubergbahn
am Rand von Denkingen entlanggeht, heißt übrigens Bahnhofstraße. Wer die
ehemalige Heubergbahn nicht kennt, wundert sich vielleicht darüber.
Tja,
wie geht es jetzt weiter? Es spricht nichts dagegen, im Verlauf der
ehemaligen Heubergbahn weiterzuwandern bis nach Gosheim und von dort mit
dem Bus zurückzufahren. In diesem Blog wird der folgende
Heubergbahnabschnitt aber erst zu einem späteren Zeitpunkt Thema sein.
Man kann auch denselben Weg von Denkingen nach Spaichingen zurückgehen.
Auch das ist lohnend, denn man sieht die Landschaft aus einer anderen
Perspektive. Es gibt ab Denkingen auch interessante weiterführende
Wandermöglichkeiten. So stößt man bei der Bahnhofstraße am Ortsrand von
Denkingen auf einen Jakobsweg, den Heuberg-Pilgerweg. Dieser sehr gut
bezeichnete Weg führt hinauf auf den Dreifaltigkeitsberg. Von dort aus
könnte man dann auf dem gut ausgebauten Stationenweg wieder nach
Spaichingen hinabsteigen.
Hier gibt es eine Übersicht über die Eisenbahnstrecken der Schwäbischen Alb. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit der Eisenbahn auf der Schwäbischen Alb befassen, verlinkt.
Hier gibt es eine Übersicht über die Eisenbahnstrecken der Schwäbischen Alb. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit der Eisenbahn auf der Schwäbischen Alb befassen, verlinkt.
Wegtafel an der Einmündung Dreifaltigkeitsbergstraße / Heubergstraße in Spaichingen |
Zunächst verläuft der Weg parallel zur Heubergstraße innerhalb der Ortslage von Spaichingen. |
Bald kommt man aus der Ortslage heraus, der ehemalige Bahndamm der Heubergbahn ist gut zu erkennen. |
Die Dämme der ehemaligen Heubergbahn sind alle noch erhalten. Dies gilt nicht für die Geländeeinschnitte. Sie sind teilweise zugeschüttet. Der Wanderweg steigt hierbei im Geländeverlauf an und fällt nach der Geländekuppe wieder auf die ehemalige Trasse ab. Die Einschnitte sind so perfekt zugeschüttet, dass man meinen könnte, das Gelände wäre immer so - ohne Einschnitt - gewesen.
Die Kilometersteine der ehemaligen Heubergbahn sind vor Ort noch vorhanden. Der Kilometer zwei zählt ab Bahnhof Spaichingen - und nicht ab der Einmündung Dreifaltigkeitsbergstraße / Heugbergstraße. |
Nach einiger Zeit kommt man an der Ortsgrenze zwischen Spaichingen und Denkingen vorbei. Der schöne Grenzstein an der Bahntrasse ist noch gut erhalten. |
In wunderschöner Landschaft am Hang des Dreifaltigkeitsbergs verläuft die Trasse der ehemaligen Heubergbahn. |
Dieser Gedenkstein neben der Trasse der ehemaligen Heubergbahn erinnert an einen Luftangriff auf einen Zug der Heubergbahn im Zweiten Weltkrieg am 7. Oktober 1944. |
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