Mittwoch, 19. Januar 2011

Der Zentralhügel im Steinheimer Becken


Das Steinheimer Becken gehört zu den faszinierendsten Landschaften der Schwäbischen Alb. Es ist wie auch das viel bekanntere Nördlinger Ries durch den Einschlag eines Meteoriten vor ca. 15 Millionen Jahren entstanden. Es entstand ein kreisrunder Kessel mit einem Durchmesser von 3.400 Metern. Das Steinheimer Becken befindet sich auf der Ostalb in der Albuch genannten Landschaft ca. 7 Kilometer westlich von Heidenheim. 

Innerhalb des Beckens befindet sich die Gemeinde Steinheim am Albuch mit dem Teilort Sontheim im Stubental. Und mitten im Becken gibt es eine Erhebung, die Zentralhügel oder auch Klosterberg bzw. Steinhirt genannt wird. 

Der Zentralhügel lässt sich relativ einfach in ca. 15 bis 20 Minuten besteigen. Die Besteigung des Hügels bietet Gelegenheit, ein wenig in die faszinierende Geologie des Gebiets einzutauchen. Die Sicht vom Gipfel auf den ringsum verlaufenden Rand des Meteoritenkraters ist beeindruckend. 

Das Steinheimer Becken gehört zu den Attraktionen des Geoparks Schwäbische Alb. Es gibt einen Geopfad mit Informationstafeln und weitere ausgeschilderte Rundwege. In Sontheim befindet sich ein Museum. Der Geopfad sowie der Burgstall, ein weiterer Hügel im Steinheimer Becken, sind Thema späterer Posts in diesem Blog.


Der nächstgelegene Ausgangspunkt für eine Besteigung des Zentralhügels ist ein großer Parkplatz westlich des Hügels. Dorthin gelangt man vom Zentrum von Steinheim am Albuch über die Straße nach Sontheim im Stubental (L 1165). Beim Ortsende von Steinheim am Albuch befindet sich links (östlich) der Straße ein Parkplatz. Weitere Parkplätze gibt es rechts der Straße bei einem Sportgelände.

Beim Parkplatz befinden sich Informationstafeln. Dort kommt auch der geologische Pfad vorbei. Man folgt dem Wegweiser "Sammelstelle" (eine Grube, in der man nach Versteinerungen graben kann). Es gibt keine wesentlichen Wegverzweigungen, so dass man ohne Orientierungsprobleme an einem Ehrenmal vorbei den Gipfel des Zentralhügels erreicht. Die Entfernung vom Parkplatz bis zum Gipfel ist 700 Meter.

Das Nördlinger Ries mit dem Steinheimer Becken ist ein Nationaler Geotop Deutschlands. Hier gibt es eine Übersicht über die Nationalen Geotope der Schwäbischen Alb. Von dort sind die Artikel in diesem Blog verlinkt, die sich mit einzelnen dieser Geotope befassen.

Blick aus Richtung Südwesten auf den Zentralhügel im Steinheimer Becken: der Acker im Vordergrund scheint aus fruchtbarer Erde zu bestehen und nicht wie sonst auf der Schwäbischen Alb üblich aus vielen Steinen. Der Grund ist, dass das Steinheimer Becken nach dem Meteoriteneinschlag keinen Abfluss aufwies und zunächst mehrere Millionen Jahre lang von einem See bedeckt war. Der See hat dicke Ablagerungen hinterlassen.
Auf dem Gipfel des Zentralhügels befindet sich der Rest eines ehemaligen Algenriffs, der 8 Meter hohe Wäldlesfels. Der See im Steinheimer Becken war so tief, dass er selbst den Zentralhügel bedeckte. Der Fels wurde von kalkfällenden Algen aufgebaut. Früher gab es noch wesentlich mehr dieser Felsen. Der Großteil von ihnen wurde jedoch zur Schottergewinnung für den Eisenbahnbau abgebaut.    
Blick vom Burgstall nach Norden zum Zentralhügel (unmittelbar hinter den Häusern in der linken Bildhälfte), im Hintergrund ist der nördliche Kraterrand des Steinheimer Beckens. Im Vordergrund sind die Häuser von Sontheim im Stubental.
Blick vom Zentralhügel im Steinheimer Becken nach Nordnordwesten, im Hintergrund ist der Kraterrand, im Mittelgrund liegt Steinheim am Albuch.
Blick vom Zentralhügel im Steinheimer Becken in Richtung Nordosten, im Hintergrund am Kraterrand ist eine Wacholderheide sichtbar.
Blick vom Zentralhügel im Steinheimer Becken in Richtung Osten: im Hintergrund führt das Stubental nach Heidenheim an der Brenz.
Blick vom Zentralhügel im Steinheimer Becken in Richtung Südwesten: nahezu alle noch nicht bebauten Bereiche des Beckens stehen unter Landschaftsschutz.
Blick vom Zentralhügel im Steinheimer Becken in Richtung Südosten: im Hintergrund verläuft von rechts nach links das Stubental, durch das das Becken heute entwässert wird.

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