Etwas enttäuscht ist man vielleicht, wenn man vor der Höhle "Mordloch" im Roggental auf der Göppinger Alb steht. Nichts deutet darauf hin, dass man sich hier am Eingang einer der längsten und interessantesten Höhlen der Schwäbischen Alb befindet. Es ist für normal Sterbliche nicht einmal möglich, einige Meter in die Höhle hineinzugehen.
Auch für geübte Höhlenforscher hält die Höhle Gefahren bereit. Einen festen Platz in der Geschichte der Höhlen der Schwäbischen Alb nimmt die große Rettungsaktion im Jahr 1977 ein, bei der vier in der Höhle wegen starker Regenfälle eingeschlossene Höhlenbegeher aus der Höhle geholt werden mussten. Vor allem durch diese dramatische Rettungsaktion wurde das Mordloch auch überregional bekannt. Ihren Namen erhielt die Höhle von einer Sage. Danach sollen Wilderer den Eybacher Schlossförster ermordet und in der Höhle versteckt haben.
Das Mordloch gilt als die zweitlängste Höhle der Schwäbischen Alb. Es ist eine aktive Klufthöhle. Ihre erforschte Länge beträgt zur Zeit 4.382 Meter. Die längste Höhle der Schwäbischen Alb ist die Wulfbachquellhöhle im Oberen Donautal.
Von
Geislingen her erreicht man das Mordloch über die L 1221 über Eybach.
Nordöstlich von Eybach bei der Unteren Roggenmühle zweigt von der L 1221
die K 1449 ab, die im Talgrund bleibt und über das Roggental einen
Parkplatz direkt beim Eingang des Mordlochs erreicht. Der Parkplatz
befindet sich ca. 1 Kilometer nördlich der Oberen Roggenmühle. Beim
Parkplatz befindet sich eine Informationstafel.
Von
Böhmenkirch auf der Hochfläche der Alb fährt man nach Westen zum Ort
Treffelhausen. Dort folgt man der K1449 hinab in das Roggental bis zum
Parkplatz.
Die Koordinaten des Eingangs zum Mordloch sind: 48 66 42 N / 9 89 43 E.
Weitere Informationen
"Eybtal mit Teilen des Längen- und Rohrachtales" - das flächengrößte Naturschutzgebiet der Schwäbischen Alb im Post vom 01.02.2025 in diesem Blog
Am orographisch rechten Talhang des Roggentals befindet sich der Eingang zum Mordloch. |
Das Mordloch befindet sich in einem Kluftsystem im Weißjura Beta (Wohlgeschichtete Kalke). |
Nach stärkeren Regenfällen fließt ein Bach aus der Höhle, ansonsten kann man trockenen Fußes bis zum Höhleneingang gehen. |
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