Freitag, 15. Juli 2011

Kalktufflandschaft Wiesaztal bei Reutlingen-Gönningen

Im Wiesaztal bei Reutlingen-Gönningen kann man eine Kalktufflandschaft auf einem Lehrpfad erkunden.

Kalktuff ist an vielen Stellen der Schwäbischen Alb vorhanden. Dieses Gestein - vom Verband Deutscher Geowissenschaftler zum Gestein des Jahres 2011 erklärt - entsteht dann, wenn das im Kalkstein versickerte Wasser wieder an die Oberfläche tritt. Dann wird unter tatkräftiger Mithilfe bestimmter Pflanzen der gelöste Kalk ausgeschieden. Mit der Zeit können sich so meterdicke Lagen von Kalktuff bilden. 

Kalktuff war im 19. und teilweise im 20. Jahrhundert ein beliebter Baustoff. Nicht wenige Gebäude, darunter große Kirchen, wurden aus Kalktuff gebaut. Dies führte dazu, dass der Kalktuff an vielen Stellen der Schwäbischen Alb ganz oder teilweise abgebaut worden ist. Eine dieser Stellen ist das oberste Wiesaztal bei Reutlingen-Gönningen. Dort wurde von 1912 bis 1975 Kalktuff abgebaut. Nach der Einstellung des Abbaus kaufte die Stadt Reutlingen das Gelände. Darauf wurde das Gelände vom städtischen Forstamt rekultiviert.

Heute findet man im hintersten Wiesaztal ein Erholungsgelände vor. Unter anderem mehrere Seen sind als Überbleibsel des Kalktuffabbaus vorhanden. Im Jahr 2003 hat der Schwäbische Albverein einen Kalktuff-Lehrpfad eingerichtet. Dieser Pfad führt von der Ortsmitte von Gönningen bis zur Wiesazquelle hinter der ehemaligen Talmühle.


Den Reutlinger Stadtteil Gönningen erreicht man von Reutlingen über die L 383. Es gibt zwei Varianten für die Begehung des Kalktuffpfads. Man kann den ganzen Pfad begehen und parkt hierzu in Gönningen im Zentrum in der Nähe der Kirche (auch Linienbusse ab Reutlingen). Der Pfad beginnt bei der Kirche. 

Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, mit dem Auto auf der L 230 (Lichtensteinstraße) von Gönningen in Richtung Sonnenbühl ein wenig das Wiesaztal hinaufzufahren und zwei Kilometer nach dem Ortszentrum nach rechts auf einen Parkplatz abzubiegen. Ab diesem Parkplatz beginnt der obere Teil des Kalktuffpfads. Die Entfernung ab dem Parkplatz entlang des Kalktuffpfads bis zur Wiesazquelle ist ca. 1,8 Kilometer. Ab der Ortsmitte von Gönningen bis zur Wiesazquelle ist man ca. 3,8 Kilometer unterwegs.

Reutlingen mit der Achalm und dem Roßberg ist eine der Top-Regionen der Schwäbischen Alb. Hier gibt es eine Übersicht über Reutlingen. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit dieser Region befassen, verlinkt.

Die Kalktufflandschaft Wiesaztal grenzt an die Kernzone Stöffelberg-Pfullinger Berg des Biospärengebiets Schwäbische Alb. Hier gibt es eine Übersicht über die Kernzone Stöffelberg-Pfullinger Berg des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit dieser Kernzone befassen, verlinkt. 
Große Tafeln informieren im Verlauf des Kalktuffpfads über verschiedene Themen wie zum Beispiel die Wiesaz, den Kalktuff, Pflanzen und Tiere und die Rekultivierung.
Dies ist die Beschilderung des Kalktuffpfads. Allerdings ist unterwegs teilweise ein gewisses Gespür für den richtigen Weg erforderlich.
Ein See füllt heute eine ehemalige Kalktuff-Abbaugrube. Die Ufer sind teilweise als Erholungsflächen hergerichtet.
Dieser Kalktufffelsen ist beim Abbau übriggeblieben.
Blick über rekultiviertes ehemaliges Abbaugelände im hintersten Wiesaztal
Hier sieht man eine glatte Wand, entlang derer früher der Kalktuff abgebaut wurde.
Langsam am Verwildern ist die Natur im hintersten Wiesaztal zwischen der aufgegebenen Talmühle und der Wiesazquelle.
 

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