Kaum eine andere Stadt der Schwäbischen Alb ist so wie Bad Urach in ein enges Tal (das Ermstal) eingezwängt. Bei Bad Urach münden mehrere Seitentäler in das Ermstal. Das garantiert für eine Vielzahl unterschiedlicher Ansichten auf Bad Urach aus unterschiedlichsten Himmelsrichtungen und Höhenlagen.
Einer der vielen Aussichtspunkte auf Bad Urach ist das Michelskäppele. Dieser Aussichtspavillon befindet sich im Südosten der Innenstadt von Bad Urach auf Dreiviertelshöhe am Berghang, der das Ermstal von der Zittelstatt trennt. Der Aussichtspavillon erinnert an die Wallfahrtskapelle St. Michael auf dem Hohenberg, die 1534 abgebrochen worden ist und ca. 120 Meter tiefer am Hang gestanden hat. Im Jahr 1880 ließ der Uracher Textilfabrikant Eugen Groß einen ersten Aussichtspavillon am Berghang erstellen. Für die Aussicht musste der Wald unterhalb des Pavillon gerodet werden.
Der
Anstieg von Bad Urach zum Michelskäppele ist relativ steil.
Ausgangspunkt ist die Einmündung Ulmer Straße (B28) / Stadtbachweg. Dort
befindert sich ein Wegweiser des Schwäbischen Albvereins mit dem
Zeichen gelbes Dreieck. Die Enttäuschung folgt aber auf dem Fuß. Gerade
dort, wo man im weiteren Wegverlauf eine Markierung am dringendsten
bräuchte, ist sie nicht vorhanden.
Man
folgt dem Sanatoriumsweg steil aufwärts. Oben am Waldrand biegt man
nach rechts ab und folgt für kurze Zeit dem jetzt horizontal
verlaufenden Sanatoriumsweg. Dann biegt man nach links ab (es gibt
hierzu mehrere Varianten) und steigt im Wald steil aufwärts. Erst weiter
oben, wo es keine Wegvarianten mehr gibt, sieht man wieder das Zeichen
gelbes Dreieck. Dies ist kein gutes Bild, das der Schwäbische Albverein
hier abgibt. Der Schwäbische Albverein mag der älteste und
mitgliederstärkste Wanderverein Deutschlands sein. Was die
Wegbeschilderung anbetrifft, ist der Verein leider um Längen hinter
andere Gebiete wie etwa den Schwarzwald oder das Allgäu zurückgefallen.
Der
Höhenunterschied zwischen Bad Urach und dem Michelskäppele beträgt ca.
180 Meter. Der größte Teil des Anstiegs verläuft auf einem
Zick-Zack-Pfad.
Anstieg zum Michelskäppele: über die Dächer von Bad Urach hinweg blickt man zur Stiftskirche St. Amandus und zur Burgruine Hohenurach links darüber. |
Pavillon beim Michelskäppele |
Blick vom Michelskäppele auf die Innenstadt von Bad Urach, im Mittelgrund links ist die Burgruine Hohenurach, im Hintergrund erstreckt sich der Albtrauf bei den Dettinger Höllenlöchern. |
Blick vom Michelskäppele in das Mauchental, ein Seitentals des Ermstals |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen