Die Starzel verlässt bei Hechingen die Tafel der Schwäbischen Alb in Richtung Norden zum Neckar hin. Das große Tal zwischen Raichberg/Zollerberg und Dreifürstenstein, das die Starzel in den Albkörper gegraben hat, heißt jedoch nicht Starzeltal, sondern Killertal.
Zwischen der Gemeinde Jungingen im Süden und dem zu Hechingen gehörenden Dorf Schlatt im Norden befindet sich im Verlauf der dort stark mäandrierenden Starzel ein Wasserfall. Dieser größte Wasserfall im Verlauf der Starzel wird einfach Starzel-Wasserfall genannt, eine andere Bezeichnung ist Junginger Gieß. Die Starzel stürzt hier unvermittelt über eine acht Meter hohe Stufe und fließt danach tief eingeschnitten weiter.
Verantwortlich für die Wasserfallbildung ist eine harte Gesteinsschicht im hier anstehenden Braunjura, die sogenannten und passend bezeichneten Wasserfall-Schichten im oberen Opalinuston des Braunjura. Die unterhalb der Wasserfall-Schichten anstehenden Gesteine sind relativ weich, so dass sich die Starzel hier gut eingraben konnte. Fast genauso interessant wie der Wasserfall selbst sind die Gesteinsprofile an den Wänden der Schlucht unterhalb des Wasserfalls.
Der Starzel-Wasserfall ist vom Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau als Geotop ausgewiesen worden. Der Wasserfall befindet sich innerhalb des Landschaftsschutzgebiets "Oberes Starzeltal und Zollerberg", des FFH-Gebiets "Reichenbach und Killertal zwischen Hechingen und Burladingen" sowie des Vogelschutzgebiets "Südwestalb und Oberes Donautal".
Wie kommt man hin?
Man kann mit der Hohenzollerischen Landesbahn (Strecke Hechingen-Gammertingen) zu den Bahnhöfen Schlatt oder Jungingen fahren. Vor allem am Wochenende fahren jedoch nur wenige Züge, so dass man sich vorher den Fahrplan genau ansehen sollte.
Mit dem Auto fährt man auf der B 27 in Richtung Hechingen und biegt bei Hechingen auf die B 32 in Richtung Burladingen ab. Die B 32 führt durch die Orte Schlatt und Juningen hindurch. Leider sind in diesen Orten - wie übrigens in vielen Orten auf der Schwäbischen Alb - für den Besucher keine Ausschilderungen entlang der Hauptstraße auf öffentliche Parkplätze vorhanden. Wollen diese Orte etwa keine Besucher haben?
Vom Bahnhof Schlatt folgt man dem Pfarrweg parallel zum Gleis in Richtung Südosten und biegt dann nach rechts auf den Ständelweg ab. Ab jetzt folgt man der Bezeichnung des Hohenzollern-Jakobswegs. Man kommt aus dem Ort hinaus und in den Wald. Links verläuft die Hohenzollerische Landesbahn. Bald hört man das Geräusch des Starzel-Wasserfalls. Bei nächster Gelegenheit biegt man nach links ab und überquert das Gleis der Eisenbahn an einem Waldweg-Bahnübergang (Vorsicht!). Dahinter hält man sich halblinks und kommt bald zum Wasserfall. Die Entfernung vom Bahnhof Schlatt bis zum Wasserfall ist ca. 1,2 Kilometer.
Vom Bahnhof Jungingen folgt man der Bahnhofstraße in Richtung Nordwesten. Geradeaus weiter folgt man der Straße "An der Sägmühle" durch ein kleines Gewerbegebiet hindurch. Dahinter hält man sich halblinks und überquert das Gleis der Hohenzollerischen Landesbahn an einem Bahnübergang. Dahinter hält man sich rechts. Nach einiger Zeit hört man rechts das Geräusch des Junginger Wasserfalls. Nach rechts überquert man erneut das Bahngleis und kommt nach wenigen Metern zum Wasserfall. Die Entfernung vom Bahnhof Jungingen bis zum Wasserfall ist ca. 1,6 Kilometer.
Hier gibt es eine Übersicht über die schönsten Wasserfälle der Schwäbischen Alb. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Wasserfällen befassen, verlinkt.
Die Zollernalb um Hohenzollern und Raichberg ist eine der Top-Regionen der Schwäbischen Alb. Hier gibt es eine Übersicht über diesen Teil der Zollernalb. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit dieser Region befassen, verlinkt.
Unmittelbar oberhalb der Kante des Starzel-Wasserfalls sieht man eine harte Gesteinsschicht, die zu den sogenannten Wasserfall-Schichten gehört. |
Die harten Wasserfall-Schichten im obersten Teil des Starzel-Wasserfalls |
Die Fallhöhe des Starzel-Wasserfalls beträgt 8 Meter. |
Am Fuß des Starzel-Wasserfalls hat sich ein Tosbecken gebildet. |
Großartig sind die Gesteinsprofile an den Wänden der Schlucht unmittelbar unterhalb des Starzel-Wasserfalls. |
Wie eine mit dem Lineal gezogene Linie präsentieren sich die harten Wasserfall-Schichten über den weicheren Schichten des Opalinustons in der Starzel-Schlucht. |
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