Montag, 18. April 2016

Naturschutzgebiet Plettenkeller beim Plettenberg auf der Zollernalb

Am Südwestrand des Plettenberg-Plateaus beim südlichen Gipfel befindet sich das Naturschutzgebiet Plettenkeller.

Der Plettenberg auf der Westalb gehört zu den Tausendergipfeln der Schwäbischen Alb und zu den Balinger Bergen. Der Plettenberg ist ein Ausliegerberg der Schwäbischen Alb. Das heißt, dass der Berg früher mal Bestandteil der Albtafel war und heute noch durch einen Bergsattel mit der Albhochfläche verbunden ist. Auf dem Plettenberg hat sich ein Stück Albhochfäche erhalten. Der Plettenberg ist somit kein spitzer Gipfel, sondern ein Plateauberg. 

Im zentralen Teil des Plateaus wird seit Jahrzehnten Kalkstein abgebaut und mit einer Seilbahn zum Zementwerk nach Dotternhausen befördert. Der Plettenberg umfasst drei Gipfelpunkte. Der mittlere Gipfel (Dotternhauser Hörnle) war früher 1.005 m ü NN hoch. Dieser Gipfel ist inzwischen abgetragen. In seiner Nähe befindet sich mit einer Höhe von 1.002 m ü NN der heutige höchste Punkt des Plettenbergs. Dieser Restgipfel befindet sich unmittelbar neben der Abbaugrube, ohne jedoch vom Gesteinsabbau angegriffen zu werden. Der nördliche Gipfel (Roßwanger Hörnle) hat eine Höhe von 988 m ü NN. Dort steht der von weither sichtbare Fernmeldeturm. Der südliche Gipfel (Ratshauser Hörnle) erreicht 999 m ü NN. Am Südrand dieses Gipfel befindet sich die Burgstelle Burgstall. 

Der Plettenberg zeigt in Richtung Südwesten eine Felswand, die natürlichen Ursprungs ist. Im Jahr 1851 ereignete sich hier ein Bergsturz. Das Gebiet des Bergsturzes einschließlich eines schmalen Streifens auf der angrenzenden Hochfläche wurde im Jahr 1984 zum Naturschutzgebiet verordnet. Das Naturschutzgebiet Plettenkeller hat eine Größe von 37,5 Hektar. Es befindet sich auf der Gemarkung von Ratshausen, Dotternhausen und der Stadt Schömberg.


Im Bereich des Bergsturzes rutschten die Weißjura alpha-Schichten auf dem darunterliegenden Opalinuston des Braunjura ab. Sie bildeten weiter unten einen Wall, der heute noch als Verebnungsfläche parallel unterhalb der Hochfläche zu erkennen ist. 

Wie kommt man hin?
Von Ratshausen im Schlichemtal führt der Schwäbische Alb-Nordrand-Weg (Albsteig) hinauf auf den Plettenberg. Der Weg steigt am Südostrand des Naturschutzgebiets ganz steil hinauf auf die Hochfläche. Vom Weg aus kann man das Naturschutzgebiet mit seinem Steilabfall gut sehen. 

Man startet am Wegweiserstandort Ratshausen Vorstadt am östlichen Ortsende von Ratshausen mit einer Höhe von 675 m ü NN. Der Plettenberg ist hier mit 4,1 Kilometer ausgeschildert. Die Hochfläche beim Naturschutzgebiet Plettenkeller erreicht man jedoch bereits nach 2,5 Kilometern.       

Siehe auch:
Gibt es noch Hoffnung für den Plettenberg? im Post vom 08.05.2010 in diesem Blog

Hier gibt es eine Übersicht über die Naturschutzgebiete des Zollernalbkreises. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Naturschutzgebieten des Zollernalbkreies beschäftigen, verlinkt.

Balingen und die Balinger Berge sind eine der Top-Regionen der Schwäbischen Alb. Hier gibt es eine Übersicht über Balingen und die Balinger Berge. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit dieser Region befassen, verlinkt.
Blick vom Ratshauser See zum Plettenberg: Gut sichtbar ist die Abrissfläche des Bergsturzes von 1851.
Anstieg von Ratshausen zum Plettenberg: Die Abrissfläche des Bergsturzes zeigt sich vorerst ein letztes Mal, bevor der Wanderweg im Wald verschwindet.
Der Schwäbische Alb-Nordrandweg (Albsteig) steigt am Südostgrat des Plettenbergs steil hinauf zur Hochfläche.
Schutthalde im ehemaligen Bergsturzgebiet beim Plettenkeller
Blick von der Hochfläche des Plettenbergs hinab ins Schlichemtal: Man sieht einen Teil der Abrissfläche des Bergsturzes.
Blick von der Kante der Hochfläche auf dem Plettenberg in die Tiefe: Man sieht den Wall bzw. die Verebnungsfläche am unteren Ende der Abrissfläche (im Bild schneebedeckt).
Blick auf die steile, nur von Pflanzenspezialisten besiedelte Abrissfläche des ehemaligen Bergsturzes am Plettenberg

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