Dienstag, 18. November 2014

Brucktal und Rappenfelsen in der Kernzone "Fischburger Tal - Hirschkopf - Scheibe"


Die Kernzone Fischburger Tal - Hirschkopf - Scheibe ist eine von zur Zeit 27 Kernzonen des Biosphärengebiets Schwäbische Alb.

In den Kernzonen des Biosphärengebiets Schwäbische Alb besteht Prozessschutz. Die Natur soll sich dort ohne Beeinflussung durch den Menschen entwickeln können. Die Kernzonen des Biosphärengebiets entsprechen somit den Bannwäldern gemäß Landeswaldgesetz von Baden-Württemberg. 

Die Kernzone Fischburger Tal - Hirschkopf - Scheibe gehört mit einer Fläche von 295 Hektar zu den größeren Kernzonen des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Diese Kernzone befindet sich nordöstlich von Bad Urach-Seeburg.

Das Fischburger Tal ist ein Seitental des Ermstals. Die Landesstraße L 245 von Seeburg nach Hengen verläuft im Fischburger Tal und damit durch die Kernzone hindurch, wobei selbstverständlich der Talboden des Tals nicht Bestandteil der Kernzone ist. Die Kernzone umfasst auch einen Teil des ehemaligen Truppenübungsplatzes Münsingen.


Die Möglichkeiten für Wanderungen in der Kernzone Fischburger Tal - Hirschkopf - Scheibe sind relativ eingeschränkt - in erster Linie wegen des großen Flächenteils, der vom ehemaligen Truppenübungsplatz eingenommen wird. Es gibt einen Weg im Verlauf des Fischburger Tals. Ein weiterer zugelassener Weg verläuft durch das Brucktal, ein Seitental des Fischburger Tals. Diesen Weg wollen wir heute in diesem Blog gehen. Ein schönes Ziel im Brucktal ist der Rappenfels, den man ca. 2,5 Kilometer nach dem Taleingang erreicht. Von dort geht man auf demselben Weg zurück. 


Das Brucktal zeichnet sich durch eine überraschend natürliche Vegetation aus. Ahorn-Eschen-Ulmen-Wälder kennzeichnen die Talhänge des Brucktals. Zudem finden sich dort Blockhalden, die von Vegetation überzogen sind. Diese wertvollen Biotope sowie die Stille und Weltenferne machen das Brucktal trotz des schwierigen Zugangs zu einem lohnenden Ziel und jedenfalls zu einem Geheimtip.    

Wie kommt man hin?   
Es ist vergleichsweise kompliziert, zum Brucktal zu kommen. Dort wo das Tal vom Fischburger Tal abzweigt, befindet sich kein Parkplatz an der L 245. Man muss somit einen benachbarten Parkplatz ansteuern und von dort zum Eingang des Brucktals zurückgehen.

In Bad Urach-Seeburg biegt man von der B 465 auf die L 245 in Richtung Hengen ab. Ca. 3,5 Kilometer nach dieser Abzweigung beginnt auf der rechten Seite des Fischburger Tals das Brucktal. Man folgt nun der L 245 weiter ca. 350 Meter bergauf. Dann befindet sich auf der rechten Straßenseite ein Parkplatz.


Vom Parkplatz kann man entlang der L 245 bergab ca. 350 Meter bis zur Abzweigung des Wegs ins Brucktal folgen. Das ist jedoch nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig und erfordert auch ziemliche Vorsicht. Es gibt hierzu eine Alternative. Am oberen Ende des Parkplatzes führt ein Weg aufwärts in den Wald. Dieser Weg stößt nach wenigen Metern auf einen mit einer gelben Markierung des Schwäbische Albvereins bezeichneten Weg. Diesem Weg folgt man nach rechts parallel zur L 245 und kommt ohne Straßenberührung zum Eingang des Brucktals.

Beim Eingang des Brucktals steht eine Informationstafel. Man folgt nun dem Forstweg im Tal. Man befindet sich hier bereits innerhalb des Truppenübungsplatzes Münsingen. Den Weg darf man gleich aus zwei Gründen nicht verlassen, einmal wegen der Gefahren aus dem ehemaligen Truppenübungsplatz, zum zweiten wegen der Kernzone. Nach ca. 2,5 Kilometern kommt man zum Rappenfelsen.  

Weitere Informationen

Hier gibt es eine Übersicht über die Kernzonen des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Kernzonen befassen, verlinkt.


Am Eingang zum Brucktal in der Nähe der Landesstraße L 245 steht eine Informationstafel zum Truppenübungsplatz Münsingen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. In einer Box sind Prospekte erhältlich.
Die mit Vegetation überzogenen Blockhalden im Brucktal sind ein ganz wertvolles Biotop gemäß §32 Landesnaturschutzgesetz.
Die unteren Hanglagen im Brucktal werden von einem Ahorn-Eschen-Ulmen-Wald eingenommen.
Nur wenige Meter nördlich des Talwegs im Brucktal verläuft die Außengrenze des ehemaligen Truppenübungsplatzes Münsingen, wobei der Talweg sich innerhalb des Platzes befindet. Die Schilder, die die Außengrenzen des Truppenübungsplatzes kennzeichnen, zeigen ihre Beschriftung somit nicht in Richtung des Wegs, sondern in die Gegenrichtung. Das mag etwas paradox erscheinen, weil aus der Gegenrichtung vom steilen Talhang wohl kaum jemand herabkommt.
Auch der Talboden des Brucktals verwildert zusehens: Im Hintergrund sieht man eine standortfremde Fichtenbestockung.
An den süd- und ostexponierten Hängen im Brucktal stockt ein seltener Ahorn-Eschen-Blockwald, der gemäß §32 des Landesnaturschutzgesetzes als Biotop geschützt ist.
Die Hänge des Brucktals sind teilweise von bemoosten Felsen durchsetzt.
Der Rappenfelsen im hinteren Brucktal ist die größte Felsbildung des Gebiets. Der Fels ist auch als Geotop ausgewiesen. Am Fuß des Felsens befindet sich eine Höhlung.

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