Freitag, 16. August 2013

Olgahöhle in Lichtenstein-Honau

Die Olgahöhle befindet sich direkt unter den Häusern von Lichtenstein-Honau im hintersten Echaztal und am Fuß von Schloss Lichtenstein. 

Die nach der früheren württembergischen Königin benannte Höhle unterscheidet sich wesentlich vom Großteil der Höhlen auf der Schwäbischen Alb.

Denn die Olgahöhle wurde nicht durch kalklösendes Wasser im Laufe der Jahrtausende im Kalkgestein gebildet (sekundäre Höhle). Vielmehr entstand die Olgahöhle gleichzeitig mit dem umgebenden Gestein (sogenannte primäre Höhle).

Beim umgebenden Gestein handelt es sich um Kalktuff, der von der Echaz im Talboden abgelagert worden ist. Lichtenstein-Honau befindet sich auf einer Terrasse aus Kalktuff. Das kann man gut sehen, wenn man mit dem Auto oder mit dem Bus aus Richtung Reutlingen nach Honau fährt. Kurz vor Honau steigt die Straße merklich an, um die Kalktuffterrasse von Honau zu erreichen. Der Kalktuff war lange Zeit ein beliebter Baustoff. Viele der Kalktuffterrassen der Schwäbischen Alb wurden zumindest teilweise abgebaut.


Die Olgahöhle ist 123 Meter lang. Obwohl die Echaz unmittelbar oberhalb der Höhle fließt, ist die Höhle vollständig trocken. Die Olgahöhle zeichnet sich durch ihre blumenkohlartigen Perlsinterblumen aus. Diese Gesteine sind durch die Überkrustung von Algen entstanden.

Die 1874 entdeckte Olgahöhle war die erste Höhle der Schwäbischen Alb, die elektrisch beleuchtet worden ist (bereits ab 1884). Das sorgte damals für einen Besucheransturm in der Höhle. Heute gehen oder vielmehr fahren die Besucherströme eher an der Höhle vorbei. Die Olgahöhle ist nur noch einmal im Monat während des Sommerhalbjahrs geöffnet, jeweils am ersten Sonntag im Monat. Die verbleibenden Öffnungszeiten im Jahr 2013 sind am 1. September, am 8. September (Tag des offenen Denkmals) und am 6. Oktober, jeweils von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt für Erwachsene kostet 3 Euro.


Wie kommt man hin?
Man erreicht Lichtenstein-Honau über die B312 (Reutlingen-Zwiefalten). Es gibt auch Linienbusverkehr, z.B. von Reutlingen nach Honau.

Die B312 führt durch Honau hindurch (Heerstraße). Von der Heerstraße biegt man entweder in die Schulstraße oder in die Olgastraße in Richtung Norden ab und fährt oder geht bis zum nördlichen Ende dieser Straßen. Dort befinden sich direkt neben dem Eingang zur Olgahöhle ca. 5 Parkplätze. Die Entfernung von der Heerstraße bis zur Olgahöhle ist ca. 300 Meter. 

Das Echaztal mit Schloss Lichtenstein gehört zu den Top-Regionen der Schwäbischen Alb. Hier gibt es eine Übersicht über das Echaztal mit Schloss Lichtenstein. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit dieser Region befassen, verlinkt.

Eingang zur Olgahöhle in Lichtenstein-Honau: Die Olgahöhle wird vom Schwäbischen Albverein betreut.
Blick von der Straße unmittelbar über der Olgahöhle in Lichtenstein-Honau hinauf zum Schloss Lichtenstein 
Links oberhalb der Bildmitte sieht man eine alte Befestigung für die elektrische Beleuchtung der Olgahöhle. Heute wird die Höhle teilweise mit LED-Lampen beleuchtet (rechts im Bild). 
Blumenkohlartige Perlsinterblumen an der Decke der Olgahöhle.
Wegen des frühzeitigen Einsatzes der elektrischen Beleuchtung kamen in der Olgahöhle nur wenige Jahre Fackeln zur Anwendung. Das zeigt sich noch heute daran, dass es in der Höhle kaum geschwärzte Stellen gibt.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen