Gemäß den Informationen des Geoparks Schwäbische Alb sowie der Deutschen UNESCO-Kommission wurde insbesondere die geringe finanzielle und personalle Ausstattung bemängelt. Daneben wurde auch die Beschilderung kritisiert, die nicht klar genug sei. Zudem wurde der Geopark aufgefordert, internationale Partnerschaften auszubauen.
Auf der Website der UNESCO zu den Global Geoparks sind die Protokolle der Überprüfungen der UNESCO Global Geoparks leider zur Zeit noch nicht online gestellt. Es sind lediglich die Tagesordnungspunkte der entsprechenden Sitzungen aufgeführt. Das ist schade, denn zu gern hätte man die Originaltexte gelesen, um daraus auf die erforderlichen Handlungsoptionen für die Zukunft schließen zu können.
Der UNESCO Geopark Schwäbische Alb war zusammen mit mehreren anderen Geoparks auf der Tagesordnung der zweiten Sitzung des Rats der UNESCO Global Geoparks (UNESCO Global Geoparks Council) vom 16. bis 17. September 2017 im Zhijindong Cave UNESCO Global Geopark in China.
UNESCO Global Geoparks müssen sich alle vier Jahre einer umfangreichen Prüfung (Revalidation Process) unterziehen. Teil dieser umfangreichen Prüfung ist ein Besuch vor Ort von zwei Prüfern des UNESCO Global Geoparks Council. Als Ergebnis der Überprüfung vor Ort erhält der UNESCO Global Geopark
- die sogenannte Grüne Karte (green card) für die Dauer von weiteren vier Jahren, wenn die Kriterien für einen UNESCO Global Geopark weiterhin erfüllt werden,
- die sogenannte Gelbe Karte (yellow card), wenn die Kriterien für einen UNESCO Global Geopark nicht mehr erfüllt werden. Das Management des Geoparks muss dann innerhalb von zwei Jahren die festgestellten Defizite beseitigen, sonst erhält der Geopark
- die sogenannte Rote Karte (red card), wenn auch nach einem zweijährigen Zeitraum nach dem Zeigen der Gelben Karte keine Verbesserungen eingetreten sind.
Die Überprüfung durch die UNESCO im Jahr 2017 ist somit für den Geopark Schwäbische Alb wie auch für viele andere Geoparks die erste turnusmäßige Überprüfung. Während viele andere Geoparks weltweit diese Überprüfung bestanden haben, ist der Geopark Schwäbische Alb quasi durchgefallen.
Kommentar
Noch in guter Erinnerung in Deutschland ist die Aberkennung des Welterbetitels für das Elbtal bei Dresden durch die UNESCO im Jahr 2009. Das müsste eigentlich bei allen Verantwortlichen dazu geführt haben, alles zu unternehmen, dass so eine Blamage in Deutschland nicht noch einmal passiert.
Die drohende Aberkennung des Titels UNESCO Global Geopark für den Geopark Schwäbische Alb ist gleichrangig mit der Aberkennung des Welterbetitels. Denn die UNESCO Global Geoparks sind eine von drei Schutzgebietskategorien der UNESCO und den Biosphärenreservaten sowie den Welterbestätten absolut gleichwertig.
Die drohende Aberkennung des Titels UNESCO Global Geopark für den Geopark Schwäbische Alb muss jetzt die Landesregierung von Baden-Würrtmeberg alarmieren. Die Sache muss umgehend zur Chefsache erklärt werden.
Das Land muss jetzt alles unternehmen, um die finanzielle und personelle Ausstattung des Geoparks Schwäbische Alb wie gefordert zu verbessern. Vor Ort hat man den Eindruck, dass der Geopark Schwäbische Alb bisher nur eine ganz kleine Rolle spielt und kaum präsent ist.
Was muss getan werden, um den Geopark Schwäbische Alb zu einem würdigen Mitglied der UNESCO Global Geopark-Familie zu machen? Nennen wir einfach mal ein paar Beispiele:
- Es müssen vor Ort an einer dreistelligen Zahl von Geotopen, verteilt über die ganze Schwäbische Alb, Informationstafeln in einheitlichem Layout aufgestellt werden. An den Straßen müssen einheitlich gestaltete Wegweiser auf diese Geotope hinweisen.
- An den Außengrenzen des Geoparks Schwäbische Alb müssen an allen Straßen und Wegen Schilder auf den Geopark hinweisen.
- Das Logo des Geoparks muss auf allen touristischen Medien im Bereich der Schwäbischen Alb erscheinen.
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